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27. - 30. Juni 2024

Heute mal Lust auf Jazz? Konzerte mit freiem Eintritt

@the beach: Jazul Duo feat. Ella Burkhardt.

Travemünder Beach-Handball-Cup, 25.06.23

Insgesamt 21 Konzerte und Veranstaltungen bei JazzBaltica (27. bis 30. Juni 2024) lassen sich in diesem Jahr mit freiem Eintritt und gerne auch spontan besuchen. Los geht's am Donnerstag, 27.6., um 18 Uhr mit dem traditionellen WarmUp auf dem Timmendorfer Platz: Hier steht Nils Landgren gemeinsam mit der Bigband des Ostsee-Gymnasiums Timmendorfer Strand auf der Bühne und stimmt den Ortskern mit viel Schwung auf das Festival ein. 

Konzerte @the beach

Am späten Freitagabend steht die schwedische Sängerin und Pianistin Ida Sand auf der Bühne direkt am Strand. Mit ihrer erdig-markanten Stimme ist sie im Soul und Blues zuhause, ohne dabei die improvisatorischen Freiheiten des Jazz vermissen zu lassen. Gemeinsam mit ihrem langjährigen musikalischen Weggefährten Nils Landgren und der Kontrabassistin Caris Hermes, die 2024 mit dem WDR-Jazzpreis geehrt wird, lädt sie zum musikalischen Swingen bei @the beach ein.

Schwedische und griechische Musiktradition verschmelzen am Samstagabend mit Jazz und Klassik, wenn Pianist Joel Lyssarides und der Bouzouki-Meister Georgios Prokopiou am Strand ihr gefühlvolles Programm präsentieren. Mit einem sensiblen Gespür für Klangfarben, Harmonien und Rhythmen stellen sie die Bouzouki – eine achtsaitige Laute aus der griechischen Musiktradition – ins Zentrum ihres Konzerts und präsentieren das besondere Instrument in modernem Licht.

Konzerte im JazzCafé

Den Samstagmittag im JazzCafé eröffnet die estnische Komponistin und Pianistin Rahel Talts mit ihrem Quartett. Das in Kopenhagen beheimatete Ensemble lernte sich während des Studiums kennen und kombiniert Elemente aus Blues, Jazz, Folk und Pop zu einer fröhlich-groovigen Mischung mit überraschenden Wendungen. Nachdem im Mai 2023 ihr erstes Album »Greener Grass« erschien, ist das Quartett in ganz Europa unterwegs. 2024 steht neben Südostasien nun das erste Mal auch JazzBaltica auf dem Tourplan.

Um 15 Uhr folgt die Band Fjarill, bestehend aus der schwedischen Sängerin und Pianistin Aino Löwenmark und der südafrikanischen Violinistin Hanmari Spiegel. Seit 20 Jahren arbeiten die beiden Musikerinnen in ihrer Wahlheimat Hamburg zusammen und ergänzen sich musikalisch ohne Worte. Im JazzCafé erzählen sie mit eigenen Songs, aber auch mit Poesievertonungen von Pär Lagerkvist, Nelly Sachs und Johann Wolfgang von Goethe von Kindheitserinnerungen und Erkenntnissen im Alter, von Lebensfreude und Friedenssehnsucht, von Diversität und Miteinander, von Heimat und Aufbruch. Musikalisch ergänzt werden sie dabei von Omar Rodriguez Calvo und Jürgen Spiegel, beide Mitglieder des Tingvall Trio.

Der Armenier Tigran Tatevosyan hat die vielfältige Welt des Jazz und der Volksmusik seiner Heimat eingehend erforscht und daraus einen persönlichen Stil entwickelt. Ausgebildet als klassischer Pianist hatten neben der Musik von Claude Debussy und Sergei Rachmaninow auch Jazzpianisten wie Oscar Peterson und Herbie Hancock sein Interesse geweckt. Als logische Konsequenz schob er ein Jazzpiano-Studium hinterher. Mit seinem Trio präsentiert er um 18 Uhr im JazzCafé seine melodischen und rhythmischen Kompositionen zwischen armenischer Folktradition und Jazz.

Am Samstagabend ist der Schlagzeuger und Komponist Eric Schaefer mit seiner 2013 gegründeten Band The Shredz im JazzCafé zu erleben. Eric Schaefer arbeitete bereits mit Pianisten wie Michael Wollny und Joachim Kühn zusammen und ist bekannt für seine experimentellen und innovativen musikalischen Einfälle. Genregrenzen überwindet er spielerisch, wenn er mit The Shredz eine sowohl elektronische wie auch akustische Melange aus Krautrock, Jazz und Ambient kreiert. Ein einzigartiger Klang, bei dem sich durch Repetitionen und Groove jedes Gefühl für Zeit in Luft auflöst.

Am Sonntag um 12 Uhr steht die Sängerin Selma Pinton auf der Bühne des JazzCafé. Die Tochter von Alberto Pinton, Saxophonist der berühmten Bohuslän Bigband, hat sich in den letzten Jahren zu einer der aufregendsten jungen Stimmen des schwedischen Jazz entwickelt und bisher zwei Alben veröffentlicht. Mit ihrer gefühlvollen Stimme vereint die 27-Jährige traditionelle und moderne Jazzelemente mit Pop. Bei JazzBaltica wird Selma Pinton einfühlsam von Max Agnas am Klavier begleitet.

Der Pianist Adam Forkelid ist seit 20 Jahren in der schwedischen Jazzszene aktiv und tourte bereits mit Jazzmusikerinnen und -musikern wie Schlagzeuger Magnus Öström, Bassist Dan Berglund, Trompeter Peter Asplund und Sängerin Viktoria Tolstoy. Seit er mit fünf Jahren von seinem Vater am Klavier unterrichtet wurde, ist er vom Jazz und der Improvisation fasziniert. Mit dem Gitarristen Carl Mörner Ringström, dem Bassisten Niklas Fernqvist und dem Schlagzeuger Daniel Fredriksson präsentiert er um 15 Uhr poetische Melodien seines Albums »1st Movement«.

Das letzte Konzert im JazzCafé um 18 Uhr gibt das Ensemble Analogue Swing. 2020 nach dem gemeinsamen Studium an der Musikhochschule Lübeck gegründet, bringen die fünf Musikerinnen und Musiker mit unbändiger Spiel- und Improvisationsfreude tanzbare Swing-Musik an die verschiedensten Orte Deutschlands. In der ungewöhnlichen Konstellation aus Klarinette, Geige, zwei Gitarren und Kontrabass lassen sie Jazzklassiker in neuen Klangfarben erklingen und schöpfen für die Eigenkompositionen aus ihren unterschiedlichen musikalischen Wurzeln in Pop, Weltmusik, Jazz und Klassik.

Konzerte im JazzClub

Rockig, gewitzt und hochenergetisch wird es am Freitagabend kurz nach Mitternacht, wenn Marriage Material im JazzClub auftreten. Gitarrist Arto Mäkelä, Vibraphonist Raphael Meinhart, Bassist Thomas Stieger und Schlagzeuger Felix Lehrmann werfen all ihre Erfahrungen aus Jazz, Progressive Rock, Neoklassik und Funk in einen Topf und heraus kommt Musik wie ein Kaleidoskop – oder wie Marriage Material es selbst bezeichnen: »cinematischer Jazz«.

Samstagnacht tritt das Matti Klein Soul Trio im JazzClub auf. Charakteristisch für den Sound des Trios ist Matti Kleins Spiel auf dem Wurlitzer Electric Piano und dem Rhodes-Bass – zwei elektromagnetische Tasteninstrumente, die vor allem in den 1970er Jahren im Jazz, Funk und Soul zum Einsatz kamen und an den glockenähnlichen Klang eines Vibraphons erinnern. Zusammen mit seinen Kollegen Lars Zander an Bassklarinette und Tenorsaxophon und André Seidel am Schlagzeug schafft er mit viel Groove eine mitreißende Reminiszenz an die glanzvolle Zeit des Souljazz.

Konzerte auf der OpenAir-Bühne

Bei den sieben Musikern von FROLLEIN SMILLA, die am Freitagabend die OpenAir-Bühne eröffnen, steht stilistische Vielfalt an erster Stelle. Von Pop-Balladen bis hin zu funkigen Brass-Einlagen bietet die Berliner Band eine breite Klangpalette zum Mittreiben und Tanzen. 2024 veröffentlicht die Band bereits ihr viertes Album »Keep Smiling« mit gewohnt frechen und politisch-poetischen Texten.

Am Samstagvormittag bespielt die MHL-Bigband unter der Leitung von Bernd Ruf die OpenAir-Bühne. Vor 20 Jahren gegründet, hat sich die Bigband aus Studierenden der Musikhochschule Lübeck zu einem der besten Ensembles in der norddeutschen Jazz-Szene entwickelt. Bereits das Debütalbum »Timeless Changes – LübeckSounds« wurde 2014 sowohl von Fachpresse als auch von Publikum begeistert aufgenommen. 2024 ist die MHL-Bigband nun erstmals zu Gast bei JazzBaltica.

Das Trio frech | bollini | heidepriem erfüllt am Samstagmittag mit nordisch-anmutenden Klängen die OpenAir-Bühne. Alle Kompositionen der kammermusikalischen Formation stammen von dem Flemhuder Klaus Frech, der ursprünglich als Cembalist in der Alte-Musik-Szene wirkte. An Klavier, Kontrabass und Schlagzeug schaffen sie ein sanftes, doch komplexes Klanggewebe, das Geborgenheit und Ruhe ausstrahlt.

Aus dem rund 12.000 km entfernten Tokio reist das New Orange Swing Orchestra (NOSO) für sein Konzert auf der OpenAir-Bühne am Samstagnachmittag an. Die Bigband der HOSEI Universität in der japanischen Hauptstadt besteht seit 1960 und gehört zu den führenden Universitätsbigbands des Landes. Das NOSO teilte sich bereits mit Nils Landgren sowie Ingolf Burkhardt die Bühne und blickt außerdem auf eine lange Zusammenarbeit mit der OGT Bigband zurück.

Lucas Kemmlers Trio Panimo bildet den Abschluss der Konzerte auf der OpenAir-Bühne am Samstag. Der gebürtige Itzehoer Lucas Kemmler lässt sich von Gitarristen wie Jimi Hendrix, Rory Gallagher, aber auch Joe Pass oder Bill Frisell inspirieren. Gemeinsam mit Bassist Timon Krämer und Schlagzeuger Henning Katz bringt der Gitarrist eingängige Melodien, gepaart mit rhythmischer Verspieltheit, zum Erklingen.

Am Sonntagmittag gibt es ein »Blind Ticket« für einen Preisträger oder eine Preisträgerin des diesjährigen Landeswettbewerbs Jugend jazzt, um sich auf der OpenAir-Bühne dem JazzBaltica-Publikum zu präsentieren. Der Wettbewerb für alle jungen Jazztalente in Schleswig-Holstein findet bereits zum 20. Mal statt.

Das Ben Prechtl Quartett, bestehend aus Studierenden der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, beschließt am Sonntagnachmittag die Konzerte auf der OpenAir-Bühne. Neben Stücken von Quartetten wie denen der Saxophonisten Bob Reynolds, Joshua Redman oder Chris Potter stehen Eigenkompositionen auf dem Programm.

Die Kindermusikwerkstatt

Die Kindermusikwerkstatt findet am Sonntag ab 12 Uhr an der OpenAir-Bühne statt. Kinder ab vier Jahren dürfen sich hier mit viel Abenteuergeist, Kreativität und Spaß der Musik nähern.